Tagebuch Ferdinand Möhring - Band 3, 1831

Der 3. Band von Möhrings Aufzeichnungen schließt unmittelbar an den 2. Band an. Er umfasst den Zeitraum vom 31. Juli bis 21. Dezember 1831. Der Band wurde später von fremder Hand mit Bleistift paginiert (S. 1-276). Möhrings eigene Seitenzählung ist rudimentär.

Einen großen Teil des Bandes nimmt die ausführliche Beschreibung der Reise nach Magdeburg ein (S. 1-49). Bereits im 1. und im 2. Band hatte Möhring seine Erinnerungen an eine Magdeburger Reise festgehalten, auf die ihn sein Vater mitnahm, als er etwa 7 Jahre alt war. Am 14. August 1831 traf Möhring wieder in Berlin ein.

Weil die Cholera auch in Berlin ausbrach, begab sich Möhring Anfang September nach Alt-Ruppin. Er berichtet von den Schutzmaßnahmen seiner Heimatstadt, an denen er sich beteiligt. Während eines Wachdienstes im Rathaus nimmt er das Signalement seiner Freundin Emma Sichler auf, und fügt sein eigenes zum Vergleich hinzu (S. 101). Im Oktober kehrt Möhring nach Berlin zurück. Einer der Lehrer ist an der Cholera gestorben.

Möhring komponiert Lieder auf Texte von Körner und schreibt selbst Gedichte an Emma Sichler. Er ist hingerissen von Beethovens Oper Fidelio. Kanonendonner verkündet am 18. Oktober die Geburt des Kronprinzen und späteren 99-Tage-Kaisers Friedrich. Möhring zeichnet das Hohenlohe-Kreuz (S. 134), das später auch Fontane besuchte. Allerdings sieht er noch das alte Holzkreuz, das später durch ein Steinkreuz ersetzt wurde. Am 9. November sieht er, wie eine Mühle vor dem Prenzlauer Tor abbrennt.

Möhring registriert Hegels Tod und Begräbnisfeierlichkeiten. Am 21. November wird sein Bruder Hermann geboren. Am 15. Dezember erkrankt Möhring selbst, er vermutet, es sei die Cholera gewesen. Schon am nächsten Tag geht es ihm wieder besser. Ausführlich beschreibt er das Gebäude und die Sammlungen des Königlichen Museums, heute „Altes Museum“, damals – ein Neubau.

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