Tagebuch 1815 bis 1830 - Seite 23

 

 

ganz rund; mein Vater war hierüber so auf=
gebracht, daß er mir nicht eine Ohrfeige,
sondern ein Schlag gab, daß ich gleich zur
Thüre hinausflog. Und da meine Mutter
mich in Schutz nahm, so hatte es hiermit ein
Ende. Ich kann nicht bestimmt sagen, ob
mein zweiter Bruder auch was bekam.

    2. Unterabtheilung.

Ein neues Leben begann mir mit der
Schule und da mein Vater zugleich ein neues
Haus bauen ließ, welches er alt von einem
gewissen Wenzel gekauft hatte, so wurde
sowohl meine inner als äußerliche auf ein[en]
anderen Fuß gebracht. Dieses Haus, frühe[r]
der sogenannte Kietzkrug ließ mein Vater
ganz umreißen und ein ganz neues daraus
bauen. Es lag mehr in der Stadt hinein
und es wurde nach dem Amte in Alt=Rup=
pin das größte und schönste Haus. Als
man noch im Bau begriffen war lief
ich öfter hin und kletterte auf den ober=
sten Stockwerken umher und einst, da ich
meinen Urin von oben herablassen wollte,
hatte ich das Unglück einen Maurer grade
auf den Kopf zu bewässern. Ich hörte ihn