Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 248

 

 


 

1 Paar Stiefeln, die versohlt wer=
den mußten. Gegen 9 Uhr kam Ge=
dike
und brachte mir Sachen; dann
arbeitete ich Phÿsik und zeichnete. Nachmittag
wurde Baukunst und Chemie gemacht. In
Essen bin ich nicht gegangen. Ich den=
ke doch, daß ich morgen meine Stie=
feln wieder bekommen werde damit ich
nach der Schule gehen kann. Den
ganzen Tag war ich nicht aus dem Hause,
ja doch! Auf den Flu[r] gewesen. Um
10 Uhr ging ich zu Bett.

Sonnabend 2 Juli

Ich stand um 6 ¼ Uhr auf und spielte etwas
Klavir. Als ich nach der Schule kam
(meine Stiefeln wurden nämlich fertig) sagte man
mir, daß Censur sei. Ich bekam No I
und wurde der 10te, also kam ich nur
2 herauf. Im Ganzen ist es diesmal mit der
Censur sehr ungerecht hergegangen. Als ich von
der Censur kam ging ich mit Borchmann
spatzieren, nachdem ich ein Buch von Leon=
hard geholt hatte. Wir liefen nach dem
Thiergarten, wo ich ein Gedicht machte.