Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 279

 

 


 

und mir eine Thräne des Mitleids und Segen
für mein Vaterlandsliebe fällt, o! dan
scheide ich fröhlich hinüber und nur eine kurze
Zeit trennt uns voneinander bis wir uns wiedersehn,
wo wir nicht nie wieder getrennt werden
können. Lebe dann wohl liebes
Vaterland, lebet wohl theures Volk und
noch lange blühe der Segen Gottes auf eures
und eures Königs Haupt, bis er uns alle
zu einem neuen Leben ruft wo wir
noch mit Liebe und Freude an unsern Lebenswandel
denken werden.

Zeit und Entfernung reichen hin,
um die mannichfaltigen Leiden
und Freuden des menschlichen Lebens
vergessen zu machen, aber die Bilder
der Jungend verwischen sich nie, wenn
auch nach einiger Trenung das Bild irgend
eines Ideals schon längst verblichen
im Grabe modert. – Dies sind
die Schlußworte, die ich in Hermine
Jätgens Stammbuch schrieb und wohl enthalten
sie eine Wahrheit, die nur zu oft als richtig
und gegründet sich erklärt. Als Kind stößt
begräbt man irgendeinen Gegenstand, der