Tagebuch 31.07.1831 bis 20.12.1831 - Seite 239

 

 

Ich In der lateinischen Stunde so gegen 5 ½
5 ½ Uhr wurde ich unwohl und mußte hinuntergehen.
Ich kam wieder herauf; wegen meines Unwohlsein
verließ mich mein Lehrer. Ich mußte mich ins Bett
legen mit Schlafrock und Unterhosen. Der
Doctor kam. Er nahm meine Hand und
faßte mich an den Puls. „Bei Gott, Sie
sind ja ganz kalt,“ war seine Rede. Ich
kann nichts thun, aber ich wünsche sehr, daß
Sie in triefenden Schweiß gerathen möchten.
Der Doctor, die Räthin etc. verließ mich.
Vor lauter Angst zog ich mich unters Bettdeck
zusammen. Mein Herz schlug schnell; ein
fader Geschmak bef trat auf meine
Zunge. „O Gott, betete ich in unruhiger Angst,
laß mich doch gesund werden, so oft hast Du
meine Bitten erfüllt, und ich habe sie
nicht gelohnt; aber gewiß mein Glaube soll
immer stärker an Dich werden etc.