Tagebuch 31.07.1831 bis 20.12.1831 - Seite 264
ihm sei, was auch wohl der Fall sein wird.1
Spontini dirigierte selbst. Das
Haus war ungeheuer voll. Jeder Sitz fast
besetzt. Ich war wie imm[er] im Parterre
und ganz vorne. Das Parterre ist in jeder
Hinsicht eine wirkende Abtheilung. Von
hier aus werden die Leistungen der Sänger,
Schauspieler etc. belohnt. Von hier aus
gehen die strengsten Kritiken. Hier
sitzen die gescheutesten Männer (natürlich die=
jenigen die noch jung sind). Das Parterre
trommelt, wenn die Eröffnung der Bühne
zu lange dauert, und daher sehen die Ein=
wohner aller andre Ränge auf das
Parterre hinab. Hier herrscht der
wahre Freiheitsgeist! Parterre ist mein
Leben! Es ist im rechten Sinn hier alles
1 Auch in anderen Quellen wird dieses Gerücht als absurde Verleumdung abgetan, so etwa in einem Beitrag in der Neuen Berliner Musikzeitung (14. Jg. 1. August 1860, S. 243-244) über Spontini. Auch Heinrich Brockhaus hielt das Gerücht für erlogen: „Spontini soll jemand ermordet haben und aus dem Nachlaß des Ermordeten soll die ‚Vestalin‘ und anderes herstammen!!“ (Aus den Tagebüchern von Heinrich Brockhaus, Teil 2, Leipzig: Brockhaus 1884, S. 26, Eintrag vom 4. November 1843).