Tagebuch 31.07.1831 bis 20.12.1831 - Seite 35
Kanzel ist achteckig gebaut. Die
Fenster sind gothischer Bauart. Geht
man von der Kanzel aus weiter, so
sieht man am Ende der Domkirche
ein Gitter, in welchem das Grabmahl
Erzbischoffs Ernst befindlich ist. Dies
ist unstreitig das schönste, und vielleicht
das schönste Denkmal in allen
Kirchen Deutschlands. Es ist aus
Erz gearbeitet und oben liegt der
Erzbischoff, mit der Bischoffsmütze, selbst
im päbstlichen Ornat. Das Denkmal
ist gearbeitet von Peter Fischer
aus Nürnberg. –
In dem Dome erhalten sich noch alte
Sagen und so ist die Frau, die durch
den Schimmel erweckt sein soll, im Bil=
de hier zu sehen. Dicht dabei befindet
sich eine Oeffnung; hält man da den
Kopf hinein, so hört man ein
ungeheures, aber sehr schwaches Brausen,
wie wenn Wasser im Dome vorüber=
rauschte. Meine Führerin nante es
auch: Das brausende Meer.