Tagebuch 31.07.1831 bis 20.12.1831 - Seite 51
Hierauf verlebte ich noch 5 glückliche
Tage, aber am Sonabe[n]d ward die Freude
durch den Aerger Vaters gestört. Ich behal=
te mir die Geschichte auf, um sie später
zu erzählen.
Rasch, plötzlich, schnell und thränenschwer
ging ich aus dem Hause; um Abschied
zu nehmen. Zuerst ging ich zu Engels,
dann zu Dölln, der Mitleiden mit
mir hatte und zu Vatern ging, der auch
von seinem Plane abkam, und sich entschloß,
daß er mich Sonntag Morgen bis Sonnenfeld
wollte fahren lassen, von wo ich dann gehen
sollte. Von Dölln ging ich zu Sichlers,
die sich alle in der Stube versamelten,
um mir Lebewohl zu sagen. Ich küßte
HE[rrn] Assessor zweimal (ich weiß nicht, wie ich
zu dieser Gnade kam) und den Frau[en]zim=
mern gab ich die Hand; als ich Emmchens
Hand hatte sinken lassen, konnte ich
vor Rührung kein Wort zur Trennung
hervorbringen und mit wenigen Worten verließ