Tagebuch 31.07.1831 bis 20.12.1831 - Seite 66
Personnages anders besetzt war
wie früher, so ging ich um so eher hin.
Jetzt weiß ich wieder nicht, welche
Musik ich vorziehen soll, die Webersche
oder Spohrsche. In der letzten Oper
Spohrs hat es mir bis zum Rasendwerden
gefallen und der Oberon, den ich schon zum
4ten mal gesehen habe, hat mich von neuem
so entzückt, daß ich mich in einige Stellen
hin und her wiegen mußte. Bei dem
Gebete mußte ich weinen.
Die Ouvertüre wurde meisterhaft
gespielt und Da Capo gerufen, was aber
nicht geschehen konnte, da der Vorhang
plötzlich in die Höhe gezogen wurde.
Ich schien diesmal zu bemerken, daß die
ganze Ouvertüre aus Piécen des Stükes
selbst bestand, und wie meisterhaft – ! –
Das Horn solo macht den
Ha Anfang; dann kamen flüchtige
Uebe Läufe von Flageolet1 leise ausgeführt,
1 Holzblasinstrument aus der Gruppe der Schnabelflöten, verwandt mit der Blockflöte.