Tagebuch 1831 bis 1832 - Seite 143
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Der Templer und die Jüdin.1
Die Oper ist die erste, die ich von
Marschner gehört habe. Sie hat mir
so ausgezeichnet gefallen, daß alle
Spontinischen mir nicht halb so viel
werth sind. ich mag nur nicht viel
schreiben. Hammermeister2 aus
Leipsig3 gab seine erste Gastrolle
als Templer und Riese4 eine Gastrolle
als Großmeister des Ordens. Die
Jüdin machte die Seidler. Die
Oper ist ausgezeichnet. Eine schöne Scene
ist, wo Blume (als Barfüßler Mönch)
mit dem schwarzen Ritter (Richard
Löwenherz) zusammen kömt. Der
Gesang: Der Barfüßler Mönch etc in
vier Versen ist wunderschön. Die
Chöre sind eben so gut. Der Festge=
sang des Wilfried von Ivanhoe
1 Der Templer und die Jüdin. Große romantische Oper in drei Aufzügen. Nach Walther Scott’s Roman „Ivanhoe“ frei bearb. von Wilhelm August Wohlbrück. In Musik gesetzt von Heinrich Marschner (SBB-PK Berlin <Mus. Tm 256/6> http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB000168C600000000).
2 Heinrich Hammermeister (1799-1860), Opernsänger, seit 1828 in Leipzig engagiert.
3 Leipzig.
4 Biogr. Angaben noch nicht ermittelt.