Tagebuch 1831 bis 1832 - Seite 239
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vertrat die Singstimme. Jeltsch spielt
alles nach dem Gehör, und ich mußte auch; denn
wir spielten nur das zusammen, was wir in
Opern gehört hatten.
Dienstag 1 Mai.
Schon Mai! Das Wetter sieht
Märzig aus.
Ich konnte dem Drange
nicht widerstehen nach Fidelio
zu gehen. Noch bin ich bewegt.
Wenn ich nur das Textbuch nicht
verloren hätte, so würde ich mehr
schreiben. Weit mehr als das erste=
mal hat mir diese in jeder hinsicht
großartige Oper gefallen. Das
Haus war voller, wie es sich kaum
erwarten ließ; denn das süße Ber=
liner Publikum will nur von Sponti=
nischen und Auberschen Melodien ge=
schmeichelt sein. Diesmal war