Tagebuch 1831 bis 1832 - Seite 31

 

 

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Denn dadurch ist der Lippenschmerz süß, und die Erinne=
rung noch weit süßer. Ich möchte jetzt wie Hölty sagen:

    Wer die Süße               Wer die Süße
    Treuer Küße                 Treuer Küsse
    Nicht gekostet hat;      Schon gekostet hat,
    Irrt wie verloren           Glänzt von Himmelsscheine;
    Auf dem Lebenspfad,  Wo sein Fuß sich naht
    Ist noch ungeboren.    Blühen Rosenhaine.

Ein noch sehr schönes Gedicht, wenigstens welches mir sehr
anspricht, ist folgendes, dessen Verfasser ich aber
nicht kenne.

    Wie fern Du immer seist,
    Ich grüße Dich im Geist,
    Schließ Dich ins Herze ein,
    Muß bei Dir sein.
    Mein süßes Lebensglück
    In jedem Augenblick
    Schuf mächtig Herz und Sinn
    Zu Dir mich hin;
    In diesem Sehnsuchtsschmerz
    Wird’s klar mir, daß mein Herz
    Einzig bei Dir allein
    Kann glücklich sein.