Tagebuch 1831 bis 1832 - Seite 71

 

 

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ist mir jetzt so ganz recht und recht todtig:

Wenn der Schimmer von dem Monde nun herab
In die Wälder sich ergießt, und Gerüche
Mit den Düften von der Linde
In den Kühlungen wehn:

So umschatten mich Gedanken an das Grab
Der Geliebten, und ich seh in dem Walde
Nur es dämmern, und es weht mir
Von der Blüthe nicht her.

Ich genoß einst, o ihr Todten, es mit euch!
Wie umwehten uns der Duft und die Kühlung;
Wie verschönt warst du von dem Monde
Du, oh schöne Natur!

Es ist aus Klopstocks Sommernacht. K[l]op=
stock kömmt mir ganz eigen vor. Ich habe
(so viel ich mich erinnern kann) noch nie ein
gereimtes Gedicht gelesen. Aber die Gedan=
ken machen den Dichter, und was für fühlende
Gedanken und Empfindungen hat Klopstock nicht?