Tagebuch 1831 bis 1832 - Seite 74

 

 

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Wenn das liebe Thal um mich dampft,
und die hohe Sonne an der Oberfläche
der undurchdringlichen Finsterniß meines
Waldes ruht, und nur einzelne Strahlen
sich in das innere Heiligtum stehlen,
ich dann im hohen Grase am fallenden
Bache liege, und näher an der Erde tau=
send mannichfaltige Gräschen mir
merkwürdig werden; wenn ich das Wim=
meln der kleinen Welt zwischen Halmen,
die unzähligen unergründlichen Gestal=
ten der Würmchen, der Mückchen, näher
an meinem Herzen fühle, und fühle
die Gegenwart des Allmächtigen, der uns
nach seinem Bilde schuf, das Wehen
des Alliebenden, der uns in ewiger
Wonne schwebend trägt und erhält ––