Tagebuch 1831 bis 1832 - Seite 9

 

 

7

Hermann ist ein allerliebstes Kind;
andre Kinder pflegen, wenn sie noch
ganz jung sind, etwas stark im Gesich=
te zu sein, aber dieser nicht im Geringsten.
Seine Züge sind so regelmäßig geformt,
daß ein Jeder, der ihn ansieht, seine Schön=
heit lobt. Er hat ein paar dunkelblaue,
durchdringende Augen. Am 24
Dcbr Mittags 2 Uhr sah ich, als ich mit
meinen 3 Brüder[n] am Fenster stand,
Emmy und Hermine Sichler zu uns
kömmen, die sich meinen Bruder auch
ansehen wollten. Ich lief sogleich
hinaus, weil ich nicht vernünftig ange=
zogen war. Ich hätte Emmy gern
sehen mögen von Angesicht zu Ange=
sicht, aber es ging doch nicht.

Am ersten Weihnachtstag ging
ich nach der Kirche; da das Magistrats=