Tagebuch 1831 bis 1832 - Seite 91

 

 

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Stimme der Schätzel. Ich bemühte mich
so viel ich konnte sie zu sehen, aber es
gelang mir nicht. Es ist recht Schade, daß
die Schätzel von der Bühne geht; sie
heirathet den steinreichen Hofbuchdrucker
Deckert,1 der in der Wilhelmstraße ein
eing eignes Hôtel besitzt.
Um 11 war die Kirche aus.

    Am Abend ging ich mit Adolph
nach dem Schauspielhause, wo die Tragö=
die Medea von Grillparzer gegeben
wurde. Die vom Darmstädtschen Hofthea=
ter anwesende Mad Vetter gab die Rolle
der Medea auf eine ganz ausgezeichnete
Weise. Ihre Stimme in den Kraft=
momenten ist jedoch etwas zu schwach, aber
doch so stark, daß sie kaum die Stich
übertreffen wird. Das Haus war nicht
sehr gefüllt, weil die meisten nach dem


1 Rudolf Ludwig Decker (1804-1877), Buchdrucker und Verleger. Hier wie an allen folgenden Stellen schreibt Möhring den Namen nicht korrekt.