Tagebuch 1833 bis 1834 - Seite 229
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angesprochen, wie noch nie. Da geht
alle hin, ihr Künstler von Nord und
Süd, und lernt kniend vor dem
Meisterstück eure musikalischen Sünden
kennen.
Mittwoch 23 April.
Es ist heute Bußtag. Ich wollte
zum Abendmahl gehen, aber ich
kann nicht, weil ich zur morgenden
Klavierstunde noch nicht genug geübt habe;
Gott weiß ja doch was in meiner
Seele vorgeht, und er mag mir in
meinem Vorhaben helfen, das ich mit
dem größten Ernste vorgenomm[en]
habe. Ich bin nur noch zu veränderlich.
Ich fange gar zu viel an. Wenn ich
z B ein[en] Choral singen höre, so componi=
re ich gleich in den ersten Augenblick
ein[en]. Denke ich daran, daß ein Ouver=
tür zum Orchester schön ist, so fange ich
sie an. Dann componir ich auch wohl