Tagebuch 1834 bis 1835 - Seite 101
München, und ist nach meinem Geschmack
ein ungemein hübsches Frauenzimmer.
Ich habe die letzte Zeit so leicht=
fertig mit meinem Gelde gelebt,
daß ich 16 rtl1 Schulden habe. Da
muß Vater helfen. Es soll nicht wieder
vorkommen. Nämlich 5 rtl bekömt der
Schuhmacher; das Geld habe ich schon
erhalten, aber der Schuster kam dann
erst nach dem Gelde, als es nicht mehr
zu finden war. Da mir Vater
mein Geld auf 2 Monate voraus=
gezahlt hatte, so war am 1 Dcbr
nichts mehr von da, und ich mußte meine
Zuflucht zu Mad. Bohmhammel
nehmen, von der ich mir 7 rtl. geben
ließ, die ich meinem Wirth gab,
und denselben noch 4 rtl. schuldig blieb,
weil die Rechnung 11 rtl machte. Das
Geld habe ich größtentheils in Noten
gesteckt, theils kosteten die
in der letzten Zeit fallenden
Kneipereien auch manchen Silberling.
1 1 Reichstaler (Rtl.) sind 30 Silbergroschen (Sgr.), 1 Sgr. sind 12 Pfennige (Pf.)