Tagebuch 1834 bis 1835 - Seite 104
Mit Seip hatte ich heute morgen
sehr ernsthafte Auftritte, wes=
halb ich ihn zum 1 Febr. aufsag=
te. Darüber war er so erschreckt,
daß er ganz kleinlich die Sache bei=
zulegen suchte, und auf diese Weise
in meinen Augen desto tiefer
sank.
Ich verließ Berlin am Montag 22 Dcbr.
langte mit Heinr Schmiedel in der Nacht in
Fehrbellin an, hielt mich daselbst bis zum heil.
Abend auf, und reiste von dort nach Alt-Rup=
pin, wo ich Abends halb 7 Uhr meine Verwandten
u Ältern beim Christbaum fand. Da war die
Freude groß und all die Erinnerungen einer zu
schnell verflossenen Kindheit zogen wie im
enteilenden Wolkenzug meiner Seele vorüber.
So verflossen die Christtage sehr vergnügt
bis zum dritten Weihnachtstag, wo wir
sämtlich in Fehrbellin waren, um den
dortigen Ball zu besuchen. Da gab
ich durch meine eigne jedoch unversehende
Schuld zu einem Streit zwischen meinen
Schwägern Anlaß, der sich der sehr ernsthaft endete,