Tagebuch 1835 bis 1838 - Seite 51

 

 

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Zuerst eine Symphonie v. Naumann in
Es dur. Die Sätze sind sämmtlich sehr
kurz. Die Allegris sind recht feurig
gehalten. Darauf spielte ein Junge
ein Violinconzert; mehre[re] Gesang piecen
und zum Schluß besagte Symphonie.

    Sonntag 11 Okt.

Vormittag bei Taubert. Ich sprach mit ihm
über die Fortsetzung meiner Stunden.
Er schien wenig Lust zu haben, da er diesen
Winter viel arbeiten wird. Indeß entschl[o]ß er sich
d[o]ch dazu. Leider gieng ich recht mißgestimmt
von ihm, so daß ich am Abend noch wirr im
Thiergarten umherlief. Es schien mir als
wenn er meine Talente bezweifelte. Ich
weiß es auch nicht. Ein einzige solche Stunde
könnte mich trübsinnig machen. Bach ist
jetzt zu mir ausgezeichnet gesinnt. Am
Nachmittag ließ er mich zum erstenmal
in der Marienkirche die Orgel spielen