Tagebuch 1815 bis 1830 - Seite 195

 

 

    5. Prediger Jungk

Guter Pastor! Deine langen Schöße
Deiner schwarzen Röcke sitzen schlecht,
Und dein gelb Gesicht giebt dir die Blöße,
Daß Du manche Nacht hast durchgezecht.

Stumpfes, schwarzes Haar und gelbe Wangen
Geben dir ein heiliges Gesicht.
Wenn Du kömmst mit ernstem Schritt gegangen
Winken wir uns zu: still! lärmet nicht!

Nie verläßt dein Fuß den weichen Sitz,
Fest wie eine Saule ruhst Du da;
Nimmer flieht von deinem Mund ein Witz,
Wie es auch vom HE[rrn] Schulz geschah.

Treu geblieben bist du nicht der Jugend,
Damals war dir gleich der Mädchen Tugend,
Aber jetzt, da hast du dich geändert,
Hast dein Jugend=Grund=Prinzip verändert.