Tagebuch 1815 bis 1830 - Seite 22
Unglück seines Sohnes zu hören bekam;
die Stütze seines Alters war dahin. Zu=
gleich schrieb Verdelmann, daß er gerne
wieder nach Ruppin kommen möchte, aber
er immer fürchten müsse, daß man
ihn noch zum Soldaten machen könnte.
Im Jahre 1829 reißte Vater nach
Hamburg und redete ihm zu, herauf zu
kommen … Als ich einst am Mittwoch,
ich glaube den 23 Decbr 18301 nach
Hause kam, saß ein Mensch bei Tische
und Vater stand am Ofen und sprach
mit ihm. Ich dachte mir gleich, daß es
Verdelmann wäre, und er sagte es mir
selbst darauf. – . Er war auch von Ruppin
gekommen, aber er sagte: wenn er uns
wirklich begegnet wäre, so würde er uns
doch schwerlich erkannt haben. – Bei uns
blieb er nun noch bis zwischen Ostern und
Pfingsten des Jahres 1831, wo er sich dann
in seinem Geburtsorte Fehrbellin ver=
heirathete. Er war an 8 – 9 Jahr
aus unsrem Hause gewesen.
Einst nahm ich mit meinem zweiten Bru=
der ein Schneidemesser und schnitt aus
Unwissenheit einen Stich ab [?] am Gesäße
1 Jahreszahl nicht sicher lesbar, übergeschrieben, dass 1830 gemeint ist, geht aus dem Zusammenhang hervor.