Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 168

 

 

der 1 ½ Jahre abwesend gewesen war dirigir=
te selbst. Zuletzt wurde Alexanders
Fest au[f]geführt, von Dryden mit der Compo=
sition von Händel.1 Dies war unstreitig
das schönste. Der Chor sang meisterhaft
und die vielen Sängerinnen, besonders Frl. von Schätzel
machte eine glänzende Epoche im ganzen Opernhause.
HE[rr] Mantius, Bader, Blume,
Devrient j., Hoffmann sangen alle
samt und jeder recht gut, so daß ich völlig be=
fridigt aus dem Hause gegan[gen] bin.

    Donnerstag den 28 Aprill

Ich stand um 5 ½ Uhr auf und machte franzö=
sisch. Von 6 ½ – 7 ½ hatte ich Klavirstunde
Nachmittag arbeitete ich Metrik und Rechnen.
Am Abend machte ich Mineralogie. Um 10 Uhr
ging ich zu Bett.

    Freitag den 29 Ap.

Um 6 ½ stand ich auf und machte Mineralo=
gie und Chemie und Religion. Von 11 – 12
machte ich englisch und von 4 – 5 lateinische Präpa=
ration. Von 1 – 2 französische Übersetzung,
von 5 -6 französische Präparation.
Die Tage vergehen jetzt beinahe eben
so schnell wie im Winter und es dauert nicht
lange, so bin ich wieder in Alt Ruppin.

Lateinische Stunde haben wir, wegen Abhaltung des
HE[rrn] Jungk nicht gehabt.


1 Am Rand: übersetzt von Ramler