Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 173

 

 


 

Hier fiel mir nun ein, wenn Puls und Nende=
ke
(zu meiner Zeit berüchtigte Wagehälse) sich
hinauf schaukelten, dann dachte ich würden sie
herunter fallen. Die Mühlen in Magde=
burg
sind mitten auf dem Wasser und von Holz,
g ganz einfach gearbeitet. Außerdem giebt es aber
auch Wassermühlen die halb auf Land und halb
im Wasser stehen. Mittelst der Kähne kann
man nun zu den vorhingedachten Mühlen gelangen.
Als ich auf der Brücke stand, sah ich Thiere, die
Köpfe wie Schlangen hatten aus dem Wasser her=
vorragen, die mir aussahen wie Aale, obgleich sie
es nicht sind. Die Magdeburger Brücke ist
sehr groß. Zu beiden Seiten, hinter dem
Geländer sind aufgehäufte Quadersteine
um das Gleichgewicht zu handeln. In der Mitte
der Brücke ist eine Schildwacht, und diese Mitte
der Brücke ist zugleich Zugbrücke. Einige Tage
darauf fuhren wir nach Wanzleben 2 Mei=
len hinter Magdeburg, wo Vater
noch 2 Tanten hatte. (Die eine ist vor einigen Jahren
gestorben) Als wir uns hier aufgehalten hatte ging
der Rektor nach Halberstadt von wo ihn Vater
wieder zurückholen ließ; als dan fuhren wir wieder
nach Ruppin zurük. Als wir nach Altruppin ka=
men standen grade die Landwehr Soldaten da.
Zuerst fuhren wir dann nach dem Hause des HE[rrn] Rektor
und von da nach unsrem Hause. Ich Junge sprang
vom Wagen herab, lief in die Stube hinein
und Muttern in die Arme.