Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 218
Nachmittag arbeitete ich Chemie und
zog die Figuren in mein Geometriheft
aus, worann ich allein 4 Stunden gesessen
habe; dann kam F P. R.1 hinein und lud mich
ein morgen mit nach Charlottenburg zu
kommen. Um 10 Uhr ging ich zu Bett.
Sonntag 12 Juni.
Ich stand um 7 Uhr auf und machte
meine Chemie fertig. Den Sonnabend
Abend habe ich noch Feldmeß geochßt geochst.
Am Sonntag, nachdem ich Chemie fertig
hatte schrieb ich ein[en] langen Brief an
Vater und ein[en] klein[en] an H. Sichler.
Ich muß jetzt viel schreiben; den es ist eine
dumme Geschichte mit unser Wohnung. HE[rr]
Lindeman zieht weg zu Michaeli und
ich möchte gerne hier wohnen bleiben,
wenn ich nur einen ordentlichen Stuben=
burschen fände.
Um 11 Uhr ging es nun hin nach Charlotten=
burg, nachdem ich zuvor mein Essen
abbestellt hatte. Mad. Schneider wünschte
mir viel Vergnügen. Frau P. R. war
schon weg mit Hermann Baurath und der
HE[rr] P. wollte noch nach kommen und Adolph
war gestern schon hingegangen. (Als [wir]
in Charlottenburg waren, kam HE[rr] Baurath, der
Vater von den klein[en] Herren Baurath
selbst an).
1 Frau Polizei Rath.