Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 247
und sie kostet 98 Rtl. und Vater muß das Geld heraus
geben, die Lüge hat Bedeutung; dann habe
ich von Adolph gehört, daß er mich bei der Räthin ver=
ketzert, und was mir aber gleich ist; denn ich glaube
doch, daß die Räthin noch mehr von mir in An=
sehung der Person als von ihm hält, was sie
mir auch unverholen hat merken lassen. Vater
bat ihn, daß er s ihm einige Mensch[en] sagen solle,
wenn er welche wüßte, die mit mir zusam[men]ziehen
könnten. Zu Vater sagt er auch, er hätte sich
Mühe gegeben, aber wie ich erfahren habe,
hat er gerade im Gegentheil gehandelt und sie
abgerathen.
Auf Alt-Ruppin schimpft er so sehr und ich
weiß nicht, was Alt-Ruppin ihm gethan hat;
dann machte er sich über meine zweite Schwester
lustig, während er vertraut mit ihr war, aber da die
Geschichte mit Protz kam, so hob meine
Schwester mit vollem Recht die Verbindung auf und
foderte die Briefe zurük. Ich weiß noch weit
mehr, doch warum soll ich das Papier damit
vollschmieren.
Freitag 1 Juli 31.
Ich stand um 6 ½ Uhr auf und machte zuerst
Geometrie.1 Nach der Schule konnte
ich nicht gehen; denn ich hatte nur
1 [Anm. am Rand:] Heute wohne ich bei dem Polizeirath Merker grade ein volles Jahr, welches ich nicht bedauern kann, vielmehr mich freuen muß, daß ich eine so gute und brave Aufnahme gehabt habe.