Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 259
Am Abend war ich noch zu Franz
Arndt heran gegangen.
Donnerstag 7 Juli.1
Ich stand um 6 ½ Uhr auf. Von 1 – 2 wollte
ich arbeiten, aber Lindem[ann] sagte mi[r], daß der
Döln aus Nauen hier wäre, der mir einen Brief
gebracht hatte, den ich auch gleich sah, so wie ich auf
das Klavier meine Bücher legte. Um 1 Uhr solle
ich zu ihm nach dem Landhause kommen und
siehe! als ich hin kam, war nicht allein HE[rr]
Dölln aus Nauen, sondern auch H[err] Dölln aus
Altruppin, mit seiner Frau, Otto und Sophie
und dann noch Floh2 Protz. Ich bekam einen
ordentlichen Schrek, als ich in das Zimmer trat,
den ich meinte und und dachte, HE[rr] Döln aus Nauen
wäre bloß hier. HE[rr] Dölln gab mir 21 gr [?]
und Floh 5 gr. [?] Ich solle Vater die
Cs Censur mittheilen und ich versprach sie um 9
Uhr Abends hinzubringen, weil der HE[rr] Dölln etc.
nach Nauen fahren wollte. Ich hatte
schon einen Brief geschrieben, aber dennoch nahm
ich ihn und den mit der Censur mit, um in
nun besser zu schreiben, da ich auch um 4
sgr. [?] schrieb. (Meine Censur habe ich bei
„velut“ einen Klecks gemacht, weil ich erst
dabei geschrieben hatte, „sonst [r]echt gut“
1 Am Rand: Heute ist Breda geboren.
2 Wohl Florentine Protz.