Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 270

 

 


 

der leidende Bürger zu Dir hinauf und erträgt
sein Unglük mit Standhaftigkeit. Darum
lebe nochmals wohl, verewigte König und hinie=
den auf Erden sei und ruhe deine Asche
bis zum künftigen wohle Auferstehn, wo
wir von neuem unter ander[en] Verhältnissen
mit dir auf erstehen leben werden, wohl,
und dann wird uns kein herbes Mißgeschik
uns nimmermehr von einander trennen.

    –––––––

Nachmittag machte ich englisch Exercitium
und Algebra.

Die Cholera nähert sich Wien noch
mehr, als wie Berlin. In Danzig
hat es bereits etwas nach gelassen, in der
Umgegend so zimlich auch. In Elbing hat
man auch Symptome der Cholera
gefunden. Am fürchterlichsten wüthet die
Cholera in der schon so lange unglücklich[en]
Stadt Jassy;1 Feu[ers]brunst, Pest, Cholera,
alles kömt den unglücklichen Einwohner[n] auf
das Haupt und sie haben völlig die Stadt
verlassen und sind entflohen.


1 Iași (Rumänien).