Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 8
Anstalt empfing mich und führte mich in
meine Klasse Tertia B. Mein erster
Lehrer HE[rr]. Can[didat]. Eyssenhardt war mir sehr lieb und
überhaupt bestrebte ich mich ein[em] jeden Lehr[er]
zu gefallen, welcher auf der dortigen
Schule war. Weinend fiel ich öfters wenn ich allein
war hart auf die Knie und bat Gott mich doch
auf mein[er] schweren Bahn fortzuhelfen. Mit
erneuertem Troste stand ich auf und mit
gestärkten Geiste fing ich von neuem an,
mein schweres Ziel zu erfüllen. Ich
habe mich viele Mühe gegeben und des=
wegen konnte ich mein[en] Eltern frei
unter die Augen treten ohne alle
Scheu. In Pfingsten reißte ich
wieder nach meiner Vaterstadt und
es fre machte n mir Weh[m]uth und Freude
als ich in der Abenddämmerung unser alten
Thurm erblikte. Meine Eltern Vater
war bei Tante Egela und empfing mich
herzlich. Meine Mutter war zu
Hause, welche ich fröhlich überraschte.