Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 99
Dann schikt er den General Müffling,
der auch verwundet gewesen worden sein soll. Nun
kömmt er selbst und gebietet Ruhe und
der Aufruhr legt sich nach einigen Tagen. –
Dann fiel in Berlin was vor, welches
ich mit beigewohnt hatte. Es hatten sich
nämlich auf den Schloßplatz liederliche Menschen
eingefunden und in das Zug [?] hinein geschrien [?].
Nach Gleich darauf kömmt Tippelskirch
und erbietet sie auseinander zu gehen.
Sie gehen. Doch am andern Abend ver=
sammeln sie sich wieder. Die neugierigen [?]
Berlin[er] bleiben als Zuschauer dabei
stehn. Der Haufe wird größer und größer.
Die Polizei und Krieger kommen, aber es
hilft nicht. Da kommt ein Kürassier=
regiment den Schloßplatz hinaufgerit=
ten und haut mit verkehrter Klinge
ein. Welche sollen aber scharf geschlagen
haben. Nun warfen welche Steine und warfen
auf die Polizei und Gensdarmerie, aber
dies machte die Sache nur noch mißlicher. Die Leute
wurden auseinander getrieben. Am andern Tag hieß
es, es solle noch stärker hergehen. Med
Man fand am Morgen Proclamationen
an den Straßenecken, in welchem die
Bürger Berlins zu Ruhe aufgefordert
wurden. Zahlreiche Patrouillen, welche