Tagebuch 31.07.1831 bis 20.12.1831 - Seite 13
so sehr in Laufe, das wir beinahe gestürzt
wären. Am südöstlichen Fuße des Berges
fanden wir Vater wieder wo wir dann in
Ferchesar anlangten, in welchem ich ein Haus
sahe und dabei einen Brunnen, das und den ich
mir in dunklen Bildern immer noch erinerte,
indem ich aber nichts wußte, wo ich diese
Gegenstände bemerkt hatte. Von Ferche=
sar an bis zur Stadt Rathenow ist ein
langwieriger Weg und ich freute mich königlich,
da wir in den Gasthof zur Sonne ein=
fuhren.
Stadt Rathenow
Schon in der Ferne erhob sich der neu nach
Schinkel erbaute Dom, der von außen
ein sehr schönes, aber nicht feierliches Ansehn
gewährt. Er ist immer nach der Spitze abnehmend
gebaut, und ein zweiter Thurm, nur halb so
nah stand nicht weit von ihm entfernt. Wir
kamen in Berliner Thor hinein, auf dessen
Oberfläche zwei preußische, schwarze Alder ruhen,
auf der Brust gezeichnet: FWR. Vor dem
Havelthore, vor welchem die Havel, ziemlich
breit vorbeifließt, befindet sich vielleicht das größe=
ste preußische Mehlmagazin. Es ist in der Form