Tagebuch 31.07.1831 bis 20.12.1831 - Seite 169

 

 

Die Heimath.

Soll ich ewig meine Heimath schmeiden?
Soll ich sie vergessend weiter flieh’n?
Nein! nein, nimmermehr kann ich hier scheiden,
Wo mir Kränze der Erinnrung blühn.

Dort am Strom, wo jene alten Tannen
Ihre Häupter spiegeln in die Fluth, –
Hier, wo Jugendstreite sich entspannen,
Stieg zuerst mein pochend Knabenblut.

Weiter hin, am Fuße jener Felsen,
Wo der Mond bei Nacht herüber scheint,
War Versammlungsort im Bruch der Elsen,
Wo die Nacht’gall um den Gatten weint.

Trauer nur, o süße Philomele,
Klag’ um des verlornen Gatten Herz; –
Dein Gesang erhebet eine Seele,
Welche mit dir fühlet gleichen Schmerz.