Tagebuch 31.07.1831 bis 20.12.1831 - Seite 59

 

 

nur da meine Gedanken hinwenden,
wo ich am liebsten verweile und durch die Erinnerung
werde ich immer wehmüthiger bis mir zuletzt
die Thränen nahe stehen. Das beste
Mittel dagegen ist das Arbeiten, weil man
dann die Gedanken nicht abwenden kann, aber
wenn nun die Dämmerung, so wie jetzt,
hereinbricht, wie dann? indessen ist diese
Sehnsucht bei aller Trauer und Wehmuth
dennoch süß und es ist aus dem Grunde
keine Krankheit, wie man sagt; denn
sonst würde man diese Krankheit ent=
fernt halten, was man aber gar nicht
will. Ist doch die Erinnerung der Heimath
so süß, so schön, daß ich jetzt kaum im
Stande bin die Feder weg zu legen;
denn ich möchte das ganze Buch davon
voll schreiben.

Wenn nur Gott einen tüchtigen Menschen
aus mir machen will, so bin ich schon von
Wohlthaten überschüttet; ich möchte sogern
meinen Eltern und Geschwister recht viele
Freude machen und möchte ein Mann werden, der