Tagebuch 31.07.1831 bis 20.12.1831 - Seite 63

 

 

de soll sie ebenfalls sein. O!
armes! beneidenswerthe Berlin! wo
sollen deine Pflastertreter sich hinflüch=
ten, um der Cholera aus dem
Wege zu gehen!

Ich arbeitete den ganzen Nachmittag
Geometrie, indem ich abwechselnd
im deutschen Gil Blas1 las, und wo ich
über manche Stellen außerordentlich lachen
mußte. Um 9 Uhr ging ich aufs Sopha, aber
ich glaube es war schon ziemlich 10 Uhr

Donnerstag 25 August.

Heute morgen stand ich vor 6 Uhr auf und
machte lateinisch Exercitium; gestern
Abend habe ich noch eine lateinische Uebersetzung
aus den Justin2 gemacht.

In der lateinischen Stunde konnte ich
mich und alle and[r]en des Lachens ü er kaum
erwehren, als wir im 2ten Buch Justins
Cap IV am Ende folgende Stelle
lasen, die ich zum Unglük überschmetzen mußte:


1 Gil Blas, die berühmte, mehrfach nachgeahmte Schelmenfigur des Romans Histoire de Gil Blas von Alain-René Lesage, in Paris in vier Bänden 1715 bis 1735 erschienen. Der Deutsche Gil Blas von Johann Christoph Sachse erschien 1820 mit einer Einführung von J. W. v. Goethe.

2 Historiarum Philippicarum T. Pompeii Trogi Libri XLIV.