Tagebuch 31.07.1831 bis 20.12.1831 - Seite 99

 

 

In der Abenddämmrungsstille
Weint ein Knabe,
Der zum Grabe
Sich erbot aus eignem Wille.

Und wenn alles schläft in süßer Ruh
Führt ihn keine Thräne seiner Heimath zu! –

Wehmuth dringt mir durch das Herz
Wenn ich blicke,
Still zurüke,
Wo mir Lindrung ward für meinen Schmerz.
Aber dort fließt eine Thrän um mich
Weil ich schnell der Mutterarm entwich.

Als am Abschied sie mich küßte
Eine Thräne
Bei der Rede
Mir entquoll; ach! da wand‘t sie sich:

Kann denn keine Hülfe mich ergreifen,
um den Vater zu erweichen.

Doch die Trennung wird es machen,
daß er mich
Wie neuerlich
Späterhin mal wird entlassen.

Drum so sei, worauf ich mich beflissen
Mein Begleiter stets ein gut Gewissen.