Tagebuch 1831 bis 1832 - Seite 199

 

 

195

singt ausgezeichnet. Mich dünkt, daß
in dem Gesang der Jessonda was
Eigenthümliches liegt, das bei den
andren Compositionen Spohrs nicht
zu finden ist.

    Die Schätzel singt die Partie
der Amazily ausgezeichnet zart. Ein[e]
schöne Arie hat sie ausgelassen.
Die Seidler und Schätzel sind angeneh=
me Erscheinungen.

    Bei allem, was ich jetzt geschrie-
ben habe bin ich von einer dumpfen
Betrachtung ergriffen; immer höre ich
noch die trefflichen Chöre in mein[em]
Ohr, aber vor allem der Gesang
Hammermeisters in seiner schönen Arie:
„Der Krieges lust ergeben“ und
darauf die schwermüthige[n], süßeren und sehn=
süchtigen Töne mit trochäischem Rhythmus:
„Sieh da sank wie Mondstrahlen.“