Tagebuch 1831 bis 1832 - Seite 23

 

 

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nach der Kammer gehen; dann rief mich
HE[rr] Kreissecretär (ich wurde von Emmy
verlangt). Ich ging sogleich hin und fragte dann
was ich machen sollte. „Einen Kuß und damit ists
gut“ war H Herman Antwort. Ich gleich zu
bereit –– drükte (bei meinem Gedächtniß)
den ersten Kuß auf Emmys Lippen, was
ich schon so oft gewünscht hatte. Nun war ich
einmal im Feuer und küßte sie bei d einer
jeden Gelegenheit. Als sie wieder sagen mußte:
„ich schneide, schneide Speck, was mich lieb hat hol‘
mich weg“ flog ich gleich hin, aber Emmy gab
mir einen Kuß, indeß die andern weichen mußten.
„Was soll der thun, dem dieses Pfand gehört“
rief ein andermal M. Engel. (Ich rede nur
davon, was mich betrifft) da Vogler gefragt
wurde, so mußte wieder was schweres kommen.
Er sagte: er soll jede Dame küssen
und bekennen, welche am schönsten küßt.“