Tagebuch 1831 bis 1832 - Seite 243

 

 

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im Gedächtniß bleiben, und ich werde
gewiß nicht vergessen, daß unsre Bühne ein[e]
junge Sängerin hatte, die den großen
Bethoven am meisten verstanden
hat. Am 1 Juni geht sie ab. Wenn
sie doch bliebe! aber man kann es ihr nicht
verdenken. Über1 die Musik werde ich
am nächsten male mehr sagen, weil ich sie
dan doch besser verstanden habe. Dieses
gute, gute Mädchen; in Fidelio hat
sie alles, hat sie sich selbst übertroffen!

    Mittwoch 2. Mai.

Als ich um 12 Uhr aus der Schule
gieng, kam mir Borchmann entgegen,
und meldete mir, daß ich schnell nach Hause
kommen sollte, indem ein Besuch da
wäre, der mir gewiß angenehm sein
würde. Ich dachte Mutter und Mienchen
Fritz würde da sein, aber ich fand
meinen Vater, Dölln und Winiken


1 Zeichendreher korrigiert.