Tagebuch 1831 bis 1832 - Seite 46

 

 

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Nähe des Geliebten.

Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
Vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
In Quellen mahlt.

Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
Der Staub sich hebt;
In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
Der Wandrer bebt.

Ich höre Dich, wenn dort mit dumpfen Rauschen
die Welle steigt;
Im stillen Haine geh ich oft zu lauschen,
Wenn alles schweigt.

Ich bin bei Dir, du seyst auch noch so ferne,
Du bist mir nach!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne,
O wärst Du da!