Tagebuch 1833 bis 1834 - Seite 217

 

 

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zu erhalten suche. Das andre
wird sich dann schon weiter finden
Wenn nur Gott das Gebet von
mir erhören wolle: daß er Mut=
ter noch recht lange für uns
erhält; denn nimmt er die
Mutter mir, dann habe ich
keine Heimath mehr, dann
ist Schmerz, Freude ––– alles
mir gleich. Ich bin das unglücklichste
Geschöpf. Wie werde ich überall
verkannt! Man hält mich für
einen rohen, gefühllosen
Menschen, dessen Freude die
Sorge seiner Eltern zu sein
scheint! Ich habe schon viel
erlitten, nur eins muß ich
erhalten, das ist das reine
Bewußtsein vor Gott, daß ich
ein gutes Herz habe, und nur
zu leicht in wichtigen Fällen
des Lebens gehandelt habe.