Tagebuch 1834 bis 1835 - Seite 134
Bach, wo wir die Graunsche
Passion A dur machten.
Nachmittag bei Guhl. Am
Abend mit Jeltch im Königstäd=
ter Theater, wo wir eine Parodie
der Vestalinn: [„]Julerl“1 belach=
ten. Dem[oiselle] Burghardt ein sehr
hübsches Mädchen; ihre Scene im
zweiten Akt ist voll von musikali=
schen Quodlibets: Weber, Rossini,
Boyeldieu2 etc. wechseln in ihren
Melodien durcheinander ab. Als
Beckmann einen Kuß von der
Julerl haben will, drückt er sich
folgendermaßen, zu ihr gewandt, aus:
„na! Einen mußt du leisten!“
Plock, Schmelka waren sehr
brav. Ersterer hat viel Ähnlichkeit
mit Rüthling und hat mir fast besser
als Beckmann zugesagt.
Mad. u Herr Hurzpichler
1 Julerl die Putzmacherin, Musik von A. Müller. https://www.loc.gov/resource/musschatz.15426.0/?sp=4&r=-0.058,0.051,1.202,0.74,0
2 François-Adrien Boieldieu (1775-1834).