Tagebuch 1834 bis 1835 - Seite 51

 

 


 

    Montag 15 Sept.

So eben komme ich aus der gestern
zum erstenmal erf eröffneten
diesjährigen Kunstausstellung.
Von allen Gemälden wirkte
am meisten Sohns1 Bildnis
der Schätzel2 auf mich. Das
milde sprechende Auge, den
zarten göttlich geformten Arm
und den Zum Anstaunen schönen
Rosenmund, konnte der Maler
so oft beim Portraitiren bewundern
um mit einer fast dem Originale
gleichen Schönheit dem Publikum
ein 4 wöchentliches Geschenk zu
machen. Das Bild möchte ich
haben, um beständig den geliebten
Gegenstand zu schauen, wenn


1 Karl Ferdinand Sohn.

2 Wahrscheinlich gemeint die Sopranistin Pauline Schätzel