Tagebuch 1834 bis 1835 - Seite 93

 

 

Stoff zu einem Genre bild gehabt.
Wenn man die verschiedenen Charaktere,
meist besoffen, in ihren Einzelnhei=
ten durchgieng, so hat man zu
Mancherlei sei[ne] Betrachtung; diesen
ganz knillen1 Wolf, halb entklei=
det vor Hitze und Trunkenheiten,
sehr ausgeräumt und pomade; – den
sächsischen Nagel, der fortwährend
Mozartsche Arien aus Don Juan
und der Entführung citirte, d den
edlen Deutschen Koch, dessen
Innerstes durch Seips Betragen
empört wurde, so daß er ihn fast
bei Seite gesetzt hätte – dann
den ganz fidelen Borchmann,
dessen Hand 8 Tage stinken
muß von seiner #1 Wort nicht gelesen#, –
den beschlafrockten Weber,
der in der Angst die Brille
vergaß, und dem nüchternen Jeltch,


1 Umgangssprachlich: betrunken.