Tagebuch 1835 bis 1838 - Seite 108

 

 

104

F moll Sonate für Klavir und Cello, u
zwar den letzten Satz.

    Ich weiß nicht woher ich jetzt so allein
und eigentlich kränklich bin. Töpfer u Eckert
denken ich affektire damit; letzter
meinte es recht gut [mit] mir; denn er sprach davon
am vergangnen Sonnabend sehr aufrichtig mit mir –
so sind es nur einzelne Momente, die mich
Carl’n wieder näher bringen und ihn mir lieb
machen. Ich wollte es bliebe immer so.

    Quartette bei Böhmer ar=
beite ich noch immer fort. Mein heutiger
Satz in C dur hatte sei[nen] ganzen Beifall.

    Am Abend war ich noch zur Probe des
„Faust“ v Fürst v Radziwill. Die
Composition ist gut, mehr aber nicht. Die
Leute sind ganz toll nach. Es imponirt
bei ihnen, wenn ein Fürst componirt.
Gerade ein solcher Fürst muß noch weit
weiser sein, wie unser einer; denn wer hat wohl