Tagebuch 1835 bis 1838 - Seite 110

 

 

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    Sonntag 27. März

Endlich einmal zu mein[em] Tagebuch u zwar
aus einer inner[en] Wehmuth. Fast alle
Sonntage bricht eine Verlassenheit
über mich herein; heute wieder besonders,
da morgen früh auch Gleim mich
vielleicht für immer verläßt. Ich
möchte Thränen weinen, wenn ich
an unsre Trennung denke. Das
eine Jahr ist so unendlich schnell
entschwunden, daß ich gar nicht einmal denken
[k]an, wie wir in solcher kurzen Zeit solche
Freunde wurden. Unsre Seelen stimten,
was vorzüglich die Musik betraf,
ganz überein, u er war mir auch sonst
sei[ner] Bildung wegen der liebste von
allen meinen Bekannten. Nun