Tagebuch 1835 bis 1838 - Seite 115

 

 

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will ich ungeheuer applaudiren, weil
ich ihn recht lieb habe, und er mir
hinsichtlich seines guten, ja gewiß herzens=
guten Charakters ist lieber ist wie sämmtliche
andre Musiker meines Alters, die leider
nicht diese Eigenschaft haben.

    Gestern am Charfreitag
wartete Eisenman, Töpfer und ich auf
die Erscheinung zweier lieblicher Mädchen,
nämlich auf Lottchen Kosmack und Betty
Krüger. Sie kamen nämlich aus der
Aufführung des Tod Jesu in der Singacademie.
Durch widriges Geschik hatte aber nur
Eisenmann das Glück Lottchen aus der
fluthenden Menge herauszusehen, wir
beide mühten uns vergebens ab. In
desto größren Pomp sahen wir aber
die Krüg[e]r, die eine wahrhaft pompöse
Haltung affectirte.