Tagebuch 1835 bis 1838 - Seite 175

 

 

171

und inner[e] Gluth muß ihren Körper bald
aufzehr[en]. Schade, daß sie ihr
wunderbares Talent nur zu italiäni=
schen Oper[n] braucht. Es wird jetzt eine
neue Oper von Donizetti „Liebestrank“
einstudirt.

    Ich gehe jetzt häufig mit
Carl in die Proben, weil wir da die
junge schöne Tänzerinn P. Schulz
treffen, die in Carl fast bis zum
Wahnsinn verliebt ist. Mich liebt sie
aus Freundschaft mit. Am vergangenen
Sonntag giengen wir nach der Probe mit ihr
spaziren. Carl hatte gräßliche Angst
ein[en] Bekannt[en] zu begegnen, ich
hatte natürlich nicht geringste Angst, ich
war vielmehr sehr aufgeräumt.