Tagebuch 1835 bis 1838 - Seite 69

 

 

65

später Nacht. Sie war mit der Post ge=
kommen und zwar ganz plötzlich, weil Sie
wegen Rudolph so besorgt war, der schon
seit 8 Tagen an einer Entzündung d. Hände
leidet. Jedoch bessert sich sein Zustand
so bedeutend, daß er (freilich verbunden)
mit Muter heute Abend im Theater
ist. Ich muß leider arbeiten; ich instru=
mentire bei Böhmer das Ddur Concert
für Geige von Creutzer.

    Die musikalisch. Versammlungen
bei Rungenhagen fangen mir an
ein wenig langweilig zu werden. Der
Mann ist entsetzlich steif und bringt
den Solospieler durch seine barschen
Anreden (die er wie ich gewiß glaube nicht
so bös meint) ganz außer Fassung.
Nachher war ich mit Töpfer u Carl Eckert
noch Billardspielen. Wir beide
Letztere spielen so ziemlich gleich schlecht
od. gleich gut.