Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 13

 

 

buch nach der petrichen Leihbibliothek und
bekam mein[en] Thaler zurük. Darauf
präparirte ich mich in Gaedikes Crestoma=
thie zu Morgen im Französischen.
Den Nachmittag von 2 bis 3 müßten
wir nach der Ordnung bei dem HE[rrn] Direc=
tor
Kloeden Phÿsik Stunde haben,
allein wir hatten bei dem Herrn Steiner
Rechen. In der zweiten Stunde von
3 – 4 haben wir Deutsch gehabt, worin
ich von dem Herrn Subrector Hartung
gelobt bin. Nachdem die Schule
aus war ging ich bei den Teurenschneider
Zimmermann, woselbst ich mir die Haare
habe abschneiden lassen und dafür
5 sgr bezahlt habe. Es ist hier
so bequem eingerichtet, daß man
bei dem Haarverschneiden, Zeitung,
Journale usw. lesen kann, indem
man immer aufein Drehstuhle, wo=
rauf man sitzt, nach dem Lichte ge=
dreht wird, also hat man hier lange
nicht die Umstände und Ärgernisse
wie bei HE[rrn] Ebentureich in Alt=Ruppin
Am Abend gegen 5 ½ Uhr arbei=
tete ich Chemie und dann ging ich
hinüber zu Merker bei Adolph,
mit welchem ich noch nach der Lese=
bibliothek1 gegangen bin. Als


1 Buchstabendreher.