Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 167

 

 


 

    Dienstag den 26 Ap. 31.

Ich stand um 6 ½ auf und machte Algebra und
englisch. Nachmittag machte ich englisch. Am
Abend machte ich lateinisch. Um 9 ½ Uhr ging
ich zu Bett.

    Mittwoch 27 Ap.

Ich stand um 7 Uhr auf und zog mich an gleich an,
weil ich nach der Kirche gehen wollte, zumal
der Bußtag war. Ich ging nach dem Dom.
Die Predigt des HE[rrn] Strauss war sehr er=
greifend. Der ganze Hof war in der Kirche
den der König, die Königin und Prinzessinnen saßen
ihr in ihrer Loge.

Nachmittag kam Borchman und Koch zu
mir und wir gingen zu Potsdammer Thor hinaus
spatzieren. Nicht weit vom Thore begegnete uns
HE[rr] Steiner und in Thiergarten Herr Prof. Wöhler.
Als [wir] wieder ein wenig herumgelaufen hatte gingen wir [z]um Bran=
denburger Thor hin und ich nach dem Concert im
Opernhause. Zuerst Es war die ganze königliche
Musikschule, das ganze Orchester, der ganze
Chole Chor und alle königlich[en] Sänger und Sängerinnen da.
Just wurde eine Symphonie von Mozart in C dur
aufgeführt, welche meisterhaft componirt war. Dann
wurde „an den Frieden“ von Spontini
gespielt, welches mir zwar am Anfang, aber zu=
letzt nicht gefallen hat. HE[rr] Spontini